Es war schon immer ein Traum Josef Aichers, in die Mission zu gehen. Sein Bruder Pater Franz Aicher war bereits als Herz-Jesu-Missionar im Kongo. 1978 wurde Josef Aicher als Weltpriester für die Missionsarbeit freigestellt. Dies veranlasste kein geringer als unser damaliger Erzbischof Josef Kardinal Ratzinger, der heutige emeritierte Papst Benedikt XVI.
Er übernahm von seinem Bruder Franz Aicher die Pfarrei Yaloya im abgelegensten Teil der Diözese Bokungu-Ikela. Diese liegt am Äquator mitten im tropischen Regenwald. Um die ihm anvertrauten Menschen betreuen zu können, ist er oft tagelang auf unvorstellbar schlechten Straßen unterwegs. Teilweise konnte er sie nur mit dem Fahrrad erreichen.
Pfarrer Josef Aicher arbeitet nicht nur als Seelsorger. So baut er Schulen und unterstützt die unentgeltlich arbeitenden Lehrer und Katecheten. Er fördert Schreinerwerkstätten und Näh- und Hauswirtschaftsschulen. Damit seine Leute bescheidene Existenzen aufbauen können, unterstützt er seine Leute mit Geld, Rat und Tat. Er kümmert sich auch um den Zustand der Straßen und Brücken, um diese wenigstens einigermaßen befahrbar zu halten. Mit seinem Lastwagen und Traktor transportierte er die landwirtschaftlichen Erzeugnisse seiner Leute zu den Märkten.
Selbstverständlich setzt sich Pfarrer Josef Aicher auch ganz aktiv für die Menschenrechte seiner Leute ein. Dies war und ist für ihn sicherlich nicht ungefährlich. Beim Umsturz im Kongo ließ er sich erst in allerletzter Minute ausfliegen. Er war der erste, der wieder in sein Missionsgebiet zurückgekehrt ist. Obwohl seine Pfarrei ausgeplündert und zerstört war arbeitete er unter noch schwierigeren Bedingungen weiter.
Unverzichtbar ist der Einsatz unseres Missionars für die kranken und leidenden Menschen. Darum wird eine neue Krankenstation gebaut. Bisher gibt es in der Pfarrei nur Krankenpfleger, keine Ärzte.
Mit den Geldern aus Olching und seinem Gehalt wurden Stipendien vergeben um Einheimische als Krankenpfleger, Ärzte und Anwälte ausbilden zu lassen.
Die europäischen Schwestern und Missionshelferinnen haben 1997, aus Sicherheitsgründen, das Land verlassen. Seither kümmert sich Pfarrer Josef Aicher um die einheimischen Theresien-Schwestern. Dieser Orden kümmert sich vor allem um die Kinderarbeit und die Krankenpflege.
Mit Gouverneuren, Abgeordneten und Häuptlingen gründete Josef Aicher RECOF. Dies ist eine anerkannte Regenwaldschutzorganisation. Sie vertritt die Menschen in einem Gebiet fast so groß wie Deutschland. Diese leben im und vom Regenwald. Darum muss dieser erhalten werden.